"Leben und Lehren der Meister im fernen Osten"
Zitate erleuchteter Meister
Schweigen
Emil sagte: »Dies wird der Tempel des Schweigens, der Ort der Macht genannt. Schweigen ist Macht; denn wenn wir in uns selbst den Ort des Schweigens erreichen, dann haben wir den Ort der Macht — Gott — erreicht, den Ort, da alles Eines ist, die Eine Macht. >Sei still und wisse, dass ich Gott bin.< Zerstreute Macht ist Lärm. Konzentrierte Macht ist Schweigen. Wenn wir durch Konzentration (= alles in ein Zentrum bringen) alle unsere Kräfte auf einen Punkt zusammenfassen, dann haben wir in der Stille Gott berührt, wir sind eins geworden mit ihm und daher auch eins mit aller Macht. Dies ist des Menschen Erbteil. >Ich und der Vater sind eins.< Es gibt nur einen einzigen Weg, der uns zur Vereinigung mit der Macht Gottes führt, und dieser Weg ist, bewusst in Berührung mit Gott zu treten. Dies kann nicht geschehen von außen her, denn Gott offenbart sich von innen heraus. >Der Herr ist in Seinem heiligen Tempel, lasst alle Welt vor Ihm stille sein.< Erst wenn wir uns von dem Äußeren abwenden und eintreten in das Schweigen im Innern, können wir hoffen, in bewusste Verbindung mit Gott zu treten.
Er wird wissen, dass Gott im Tiefsten des Schweigens ist. Er wird finden, dass in ihm selbst das heiligste der Heiligtümer wohnt. Er wird fühlen und wissen, dass jeder seiner Wünsche im Gemüte Gottes ist und daher Gottes Wunsch ist. Er wird die Innigkeit der Verbindung von Gott und dem Menschen spüren und kennen, die Beziehung vom Vater zum Sohn oder von Geist und Körper. Er wird einsehen, dass irgendeine Trennung dieser beiden, die zwei getrennte Wesen scheinen, aber in Wirklichkeit nur eines sind, nur im Bewusstsein des Menschen hat bestehen können.